Schiffsverkehr
Erzbischöflicher Palast
Die galerie
Erzbischöfliche PalastDer Erzbischöfliche Palast ist als Sitz des Erzbischofs einer der wichtigsten Orte auf der Dominsel (Mieszka I.-Straße Nr. 1). Der Garten, der den Palast umgibt, wurde im 17. Jahrhundert vergrößert, indem man die angrenzenden, völlig baufälligen Kanonikerhäuser abriss. In den 60er Jahren wurde der Garten von der sogenannten Chwaliszewska-Strecke durchquert. (Vgl.: Erzbischöfliches Priesterseminar im Stadtteil Zagórzu).
Ganz sicher existierte bereits seit der Gründung des Doms ein Gebäude, in dem die aufeinanderfolgenden Bischöfe untergebracht waren. Schriftlich erwähnt wurde der Bischofspalast (seit dem 19. Jahrhundert Erzbischöflicher Palast) jedoch erst im 15. Jahrhundert. Aus dieser Quelle geht hervor, dass einer der Posener Bischöfe im Jahr 1404 in einem neu errichteten Anwesen wohnte. Bis Mitte des 17. Jahrhunderts wurde das Gebäude mehrmals umgebaut und vergrößert, u.a. nach den schlimmen Warthehochwässern, denen die Dominsel in besonderem Maße ausgesetzt war. Seit der Schwedeninvasion (Mitte des 17. Jahrhunderts), als die Posener Bischöfe gleichzeitig auch die Funktion königlicher Sekretäre ausübten, residierten sie meistens in Warschau. Deshalb stand der Palast in Posen fast immer leer, "weshalb er von alleine baufällig werden musste". Anfang des 18. Jahrhunderts wurde vermerkt, dass das Gebäude nunmehr einer grundlegenden Instandsetzung bedürfe, "da die Bewohnung nunmehr impossibile" sei.
Der neue Palast wurde um 1730 nach den Entwürfen des bekannten Architekten Pompeo Ferrari errichtet (wahrscheinlich unter teilweiser Miteinbeziehung der Mauern des alten Gebäudes). Unter anderem hat hier König August II. auf seinem Weg von Sachsen nach Warschau genächtigt, übrigens unter Abwesenheit des Bischofs. In den Jahren 1852-54 wurde das Gebäude unter der Leitung von Karl Heinrich Schinkel - dem Bauinspektor der preußischen Regierung - erneut umgebaut (die preußische Regierung verweigerte die Bereitstellung finanzieller Mittel für den Bau eines neuen Gebäudes). Die Entwürfe für diesen Umbau stammten von Gustaw Schulz (von ihm stammt auch der Prachtbau an der Straßenmündung Marcinkowskiego-Allee / Podgórna-Straße) und von Juliusz Salkowski. Das Gebäude, das wir heute bewundern können, hat weitgehend die Gestalt, die es im 19. Jahrhundert nach diesem Umbau hatte.
Der Eingang zu dem Gebäude führt durch einen Balkonportikus mit Säulen. Über dem Portikus stehen zwei Marmorskulpturen der beiden Heiligen Peter und Paul. Sie wurden 1864-65 von Oskar Sosnowski in Rom geschaffen und standen bis 1945 im Dom zuseiten des Hauptaltars. Auf der Grünfläche vor dem Palais steht eine spätbarocke Figur des Hl. Johannes Nepomuk aus der Zeit um 1730. Sie wurde aus der in der Nähe liegenden Ortschaft Kobylepole hierher verbracht, wo sich der Mycielski-Palast befand, der bei einem Feuer im Jahr 1945 zerstört wurde.