Bürgerhaus Nr. 56 „Goldenes Haus“
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Bürgerhaus Nr. 56Die sich in den Quellen mehrfach wiederholende Bezeichnung "golden", sowie Geldbeträge, für die es als Sicherheit galt, lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, dass es eines der prächtigsten Posener Patrizierhäuser war. Kein Wunder übrigens, denn es gehörte echten Reichen.
Seit 1461 war es im Besitz des Bürgermeisters Jerzy Bok. Er kam zu einem großen Vermögen durch seinen weit reichenden Handel und seine Darlehensgewährung (zu seinen Kunden zählte unter anderem der polnische König Kasimir IV. vom Hause der Jagellonen), obwohl er die Einkünfte aus einem Badehaus in der Woźna-Straße ebenfalls nicht verachtete.
1569 wurde das Haus von dem letzten männlichen Vertreter eines bekannten großpolnischen Geschlechts, dem Woiwoden Stanisław Górka gekauft. Von Historikern als ein "typischer hochadliger Raufbold" gewertet, schrieb er sich 1562 in die Geschichte Posens durch die Gründung des Städtchens Stanisławowo ein, aus dem sich die spätere St.-Rochus-Vorstadt entwickelt hat. Ihre Einwohner wurden unter anderem dazu verpflichtet, bei einem Brand zur Rettung des Górka-Bürgerhauses herbeizueilen. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Haus von Jan Jakub Klug erworben (vgl. das Bürgerhaus Nr. 46).
Im letzten Krieg zerstört, wurde es in Formen der Spätrenaissance von Grund auf wiederaufgebaut und für den Sitz der Posener Filiale des Polnischen Architektenvereins bestimmt.