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Grundstück Nr. 91 Das Schloss der Familie Mielżyński
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Grundstück Nr. 91 Das Schloss der Familie Mielżyński
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Schloss der Familie MielżyńskiWie bei vielen anderen Anwesen am Markt, gab es unter den Eigentümern des Bürgerhauses "an der Ecke des Marktes auf der linken Seite in die Wroniecka-Straße gehend" Vertreter sowohl des bürgerlichen als auch des adligen Standes. So gehörte es im 16. Jahrhundert der Familie Opaliński, im 18. Jahrhundert der Familie Radomicki, 1772 wurde es schließlich von dem damals reichsten Grundbesitzer Großpolens Maximilian Mielżyński erworben.
Eben auf seine Anweisung hin wurde das Haus ein viertel Jahrhundert später umgebaut. Es erhielt damals repräsentative Formen nach dem Vorbild des Schlosses der Familie Działyński (auch wenn es im Gegensatz zu ihm neben den Appartements des Eigentümers auch Räume zum Vermieten hatte). Der Entwurf stammte von dem beliebten Architekten Henryk Ittar, und die Arbeiten führte der Baumeister Jan Schulz.
Mit dem Namen Mielżyński sind zahlreiche Bürger- und Kulturinitiativen in dem Posen des 19. Jahrhunderts verbunden. Zu den wichtigsten gehörte die Schaffung einer großen Malerei- und Grafiksammlung durch Seweryn Mielżyński, die er 1871 der Posener Gesellschaft der Freunde der Wissenschaften schenkte (gegenwärtig macht sie einen Teil der Sammlung des Nationalmuseums aus) sowie die Stiftung eines für sie vorgesehenen Gebäudes in einer Straße, die heute seinen Namen trägt.
Die an der Fassade angebrachte Tafel gedenkt des Aufenthalts des Gründers der polnischen Legionen in Italien, General Jan Henryk Dąbrowski und des Autors der Nationalhymne Józef Wybicki. Die beiden hielten sich hier 1806 auf, als sie nach Posen kamen, um den erfolgreichen Aufstand gegen die preußische Teilungsmacht zu organisieren. Es sei erwähnt, dass Wybicki in der unter der St.-Adalbert-Kirche eingerichteten Krypta der Verdienstvollen Großpolen bestattet ist, wo vor einigen Jahren auch das Herz Dąbrowskis seine Ruhestätte fand.