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Bürgerhaus Nr. 100 Das Bürgerhaus der Familie Grodzicki, anschließend „Rorersche Haus“ genannt
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Bürgerhaus Nr. 100Ende des 15. Jahrhunderts gehörte das Haus dem bekannten Kaufmann und Bürgermeister Jan Grodzicki. Sein späterer Name ist hingegen mit dem Stadtschreiber Michał Rorer verbunden, dessen Eigentum es seit 1772 war.
Eine Tochter des letzteren, Michalina, heiratete 1802 Ernst Theodor Amadeus Hoffmann. Dieser berühmte deutsche Schriftsteller, Komponist und Zeichner der Romantik hielt sich zwei Jahre lang in Posen als preußischer Beamter auf. In dieser Zeit konzentrierte er sich auf sein musikalisches Schaffen. Ein Ausdruck davon war unter anderem die "Kantate für das Fest des neuen Jahrhunderts" (sie wurde in der Silvesternacht 1800 in einem Saal des Speichert-Hotels in der Wrocławska-Straße aufgeführt). Seiner Vorliebe für bildende Künste gab er hingegen Ausdruck, indem er Karikaturen seiner Vorgesetzten zeichnete, was leider mit Hoffmanns Versetzung nach Płock endete.
An die Verbindungen von E.T.A. Hoffmann mit Posen soll das 2001 durch das Posener Große Theater initiierte deutsch-polnische Opernfestival sowie eine im Foyer des Opernhauses enthüllte Gedenktafel erinnern.
1901 wurde das Bürgerhaus zu einem großen Galanterieladen von Rudolf Petersdorf umgebaut. Eine kritische Beurteilung der damals in der Fassadenausstattung eingesetzten Jugendstilformen gab Anstoß zu Maßnahmen, die den Schutz der historischen Bebauung des Alten Marktes zum Ziel hatten. Nach dem Krieg erhielt die Fassade wieder die aus Bildquellen bekannte Form und vor einigen Jahren wurde an der Hausecke eine Replik der hier einmal befindlichen Madonna mit Kind aus dem 15. Jahrhundert angebracht.