Kirche des Heiligsten Herzens Jesu und der Trostgottesmutter - Jesuitenkirche (Szewska - Straße 18)

Die Jesuitenkirche ist das älteste am linken Warthe-Ufer gelegene Gotteshaus in Posen. Sie wurde auf dem Gebiet der Hl. Gotard-Siedlung erbaut, die ihren Namen wahrscheinlich von der dort seit der Mitte des 12. Jahrhunderts bestehenden Kirche bekam. Der Herzog Przemysł I. beschloss 1244 ein Dominikanerkloster zu stiften. In der Mitte des 13. Jahrhunderts, an der Stelle der Kirche des hl. Gotards, errichteten die Ordensbrüder eine neue Kirche mit einem Kloster. Das frühgotische Gotteshaus hatte ein längliches Presbyterium und zwei Schiffe. Im 15. Jahrhundert wurde an der nördlichen Seite eine Kapelle der Rosenkranzmuttergottes hinzugebaut.

Nach der Überschwemmung im Jahre 1698 stürzten Pfeiler und Schiffsgewölbe ein. Während des zu Beginn des 18. Jahrhunderts vom Jan Catenazzi durchgeführten Wiederaufbaus entstand ein einschiffiger Innerraum mit einem auf Wandpfeilern gestützten Gewölbe. 1725 riss ein starker Sturm die Dächer und das Gewölbe ab, 1803 verwüstete ein Brand die Innenausstattung der Kirche und beschädigte den Helm des in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts erbauten Turmes. Der Wiederaufbau der Kirche dauerte bis 1814. Nach der Aufhebung des Klosters im Jahre 1837 wurden zwei Flügel des Klostergebäudes abgetragen. 1920 übernahmen die Jesuiten die Kirche und das Kloster.

Zum Teil hat sich die frühgotische Ringmauer der Kirche aus der Mitte des 13. Jahrhunderts erhalten. Aus derselben Zeit stammt ein reichlich profiliertes frühgotisches Portal an der westlichen Fassade (enthüllt 1923). Der Innenraum ist einschiffig; die an den Wänden stehenden Pfeiler stammen aus dem 18. Jh., das Gewölbe im Presbyterium aus dem Beginn des 19., das Gewölbe im Schiff aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts.

Im Presbyterium blieben Spätrenaissance-Rückenlehnen der Gestühle aus den Jahren 1620-30, mit Szenen aus dem Leben des hl. Dominikus (rechts) und des hl. Hyazinth (links), erhalten. Ein spätgotisches Taufbecken aus Sandstein, mit einem die Kreuzigung darstellenden Flachrelief, stammt aus den Anfängen des 16. Jahrhunderts, die spätbarocke Kanzel aus dem Jahre 1715. Die Kapelle der Rosenkranzgottesmutter ist mit einem spätgotischen Sterngewölbe bedeckt. Die neogotische Innenausstattung stammt aus der Wende des 19. und 20. Jahrhunderts.

Vom ehemaligen Kloster - erbaut im 14. Jahrhundert an der Stelle des früheren Bauwerkes und 1622 umgebaut - sind nur der westliche und südliche Flügel mit gotischen Kreuzgängen und Sterngewölben erhalten. Über der Sakristei, in der umgebauten Kapelle des hl. Hyazinth, befindet sich die Galerie "Bei den Jesuiten". Während archäologischer Forschungen 1970-71 wurden Reste der abgetragenen Klosterflügel entdeckt. Rekonstruierte Mauererdgeschosse geben sehr gut den Plan des ehemaligen Klosters wieder.

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