St.-Martinskirche

Beschreibung

ul. Św. Marcin

Die Martinsgemeinde wurde vor 1236 gegründet, und die früheste Erwähnung der ersten Kirche (sicherlich ein hölzerner Bau) stammt von 1252. Der steinerne Kirchenbau wurde im 14. Jahrhundert begonnen. Der Chorraum entstand sicherlich im 14. Jahrhundert, und bis zum 16. Jahrhundert wurde die heutige dreischiffige gotische Kirche dazugebaut. 1657 wurde die Kirche durch brandenburgische Truppen niedergebrannt, und an der Wende des 17./18. Jh. wurde die Kirche wieder aufgebaut, diesmal mit barocker Innenausstattung. Der erste Turm wurde 1745 abgerissen; ein neuer wurde von 1925-29 errichtet. 1945 wurde die Kirche schwer beschädigt; beim Wiederaufbau in den Jahren 1949-54 wurde die spätgotische Gestalt des Gotteshauses wiederhergestellt.

Das dreischiffige Innere ist mit einem Sterngewölbe gedeckt und mit einer polychromen Wandmalerei von Wacław Taranczewski von 1957 geschmückt. Die Fenster zeigen Szenen aus dem Leben des Hl. Martin sowie der Passion und stammen von Jan Piasecki (1959); in den Seitenschiffen Fenster mit Silhouetten polnischer Herrscher, Heiliger und Seliger aus der Werkstatt von Maria Powalisz Bardońska (1978-93).

Im Hauptaltar ein spätgotisches Triptychon von 1498 mit Schnitzereien der Muttergottes mit dem Kind in einer Mandorla, des Hl. Johannes des Täufers und der Hl. Katharina von Alexandria im Mittelfeld. Die Rückseiten der Seitenflügel sind von Flachreliefs geschmückt. Im rechten Seitenschiff ein barockes Kruzifix des 18. Jahrhunderts, im linken drei spätbarocke Seitenaltäre aus dem 18. Jahrhundert.

In der Fassade der Kirche ein spitzbogiges Portal, in dessen Tympanon ein Sandsteinrelief mit Silhouette des Hl. Martin von 1953, eine Arbeit von Edward Haupt. Auf der Nordwand des Gotteshauses ein Arkadenfries, und unter ihm eine Erinnerungstafel an einen der führenden polnischen Aktivisten aus der Zeit der preußischen Herrschaft, Pater Piotr Wawrzyniak (+1910) von 1986. Auf der Südwestseite der Kirche eine Grottenkapelle der Muttergottes von Lourdes von 1911 (1932 erweitert) mit einer Szene der "Vision der Hl. Bernadette". Nebenan in der Arkade eine Gedenktafel zum 15. Jubiläum des Beginns des Großpolnischen Aufstands (1918/19).

An der Ostseite der Kirche stand bis 1940 das erste Denkmal des Dichters Adam Mickiewicz in Polen, eine Arbeit von Władysław Oleszczyński, die 1859 enthüllt wurde (vor dem hölzernen Glockenturm). Gegenwärtig erinnert an dieses Denkmal ein bescheidener Sockel von 1957 und ein Rest der Balustrade von Anfang des 20. Jahrhunderts.

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