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Das Erzbischöfliche Priesterseminar im Stadtteil Zagórze
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Das Erzbischöfliche Priesterseminar im Stadtteil Zagórze
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Das Erzbischöfliche Priesterseminar im Stadtteil ZagórzeDas neogotische Gebäude des Erzbischöflichen Priesterseminars, das zu Ehren von Papst Leon XIII. den Namen Collegium Leoninum trägt, entstand zwischen 1894-96 im Stadtteil Zagórze. Während des 1. Weltkrieges haben die Preußen dort ein Lazarett eingerichtet. Das Gebäude wurde 1945 stark zerstört. Bei seinem Wiederaufbau gingen die ehemals neogotischen Züge weitgehend verloren.
Im Garten des Priesterseminars, der einst eine Verlängerung des erzbischöflichen Gartens war, steht eine Skulptur von Piotr Władysław Marcinkowski aus dem Jahr 1893, die Christus zusammen mit dem Hl. Petrus darstellt. Die Skulptur befand sich bis 1946 im Hauptaltar des Doms. In den Gebäuden des Seminars ist auch die Theologische Fakultät der Posener Adam-Mickiewicz-Universität untergebracht.
Der Stadtteil Zagórze - eine seit dem Mittelalter existierende Siedlung, die hauptsächlich von Handwerkern und Kaufleuten bewohnt wurde und in der sich die 1817 abgetragene St. Nikolaus Kirche befand - stellte über mehrere Jahrhunderte eine Einheit mit der Dominsel dar.
1955 entschieden sich die Posener Behörden für den Bau der sogenannten Chwaliszewska-Strecke, einer Ost-West-Verbindung, welche die erzbischöflichen Gärten durchschnitt und fast direkt durch den Posener Dom verlief. Es war dies eine politische Entscheidung, die gegen die Kirche und den damaligen Metropoliten und Erzbischof von Posen Antoni Baraniak gerichtet war. Das Vorhaben wurde in der 2. Hälfte der 60er Jahre verwirklicht, wobei man - wie es in einer Quelle heißt - " (...) den Streckenverlauf im Bereich der Gärten der Kurie" korrigierte "um den Baumbestand zu bewahren" (!). Durch den Bau der Strecke wurde eine der ältesten städtebaulichen Anlagen Posens zerstört. Im Stadtteil Zagórze stehen u.a. Häuser aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Zagórze ist heute der kleinste Stadtteil Posens.