Kirche des hl. Stanislaus (Bischofs) - Stadtpfarrkirche

Die Kollegiatkirche der Stadthauptpfarre, die auch der Gottesmutter von der immerwährenden Hilfe und der hl. Maria Magdalena geweiht ist, gehört zu den wertvollsten barocken Baudenkmälern in Polen. Sie wurde von den Jesuiten erbaut. Die 1649 begonnenen und mehrmals unterbrochenen Bauarbeiten dauerten über 50 Jahre.

Obwohl die Kirche schon 1705 geweiht wurde, erhielt sie ihre endgültige Form erst in den Jahren 1727-32. Nach Aufhebung des Jesuitenklosters 1773 übernahm die Kirche die Rolle der zerstörten Kollegiatkirche der hl. Maria Magdalena und wurde 1798 zur Stadtpfarrkirche.

In den Jahren 1945-56, während des Wiederaufbaus der Kathedrale auf der Dominsel, erfüllte sie die Funktion der Konkathedrale. In den letzten Jahren wird sie gründlich restauriert.


Die Fassade des Bauwerkes ist ein Werk von Jan Catenazzi; das Hauptportal entwarf Pompeo Ferrari. In der Nische über dem Kircheneingang befindet sich die Statue des hl. Ignatius von Loyola, des Gründers des Jesuitenordens.

Das dreischiffige Kircheninnere drückt mit seiner Größe nieder. Die Länge beträgt 55 m, die Breite 34 m, das Hauptschiff ist 27 m hoch. Die Innenausstattung der Kirche ist sehr reich. In keiner anderen polnischen Kirche wurde in so hohem Ausmaß die expressive Manier des römischen Barockstils präsentiert, nicht ohne Grund "triumphierender Barock" genannt.

An den Seiten des Hauptschiffes stehen 16 riesige Säulen aus künstlichem Marmor. Über den Säulenknäufen befinden sich Figuren der 12 Apostel. Das Presbyterium und das Hauptschiff schmückt die Polychromie von Karol Dankwart aus den Anfängen des 18. Jahrhunderts. Die aus der selben Zeit stammenden Stuckarbeiten sind ein Werk von Wojciech Bianco.

Die Pseudokuppel an der Kreuzung des Haupt- und Querschiffes bedecken Malereien von Stanisław Wróblewski aus 1949. Den Hochaltar entwarf Pompeo Ferrari. Das sich dort befindliche Gemälde, die den Bischof Stanislaus bei der Auferweckung Piotrowins darstellt, malte 1756 Szymon Czechowicz.

An den Seiten zwei monumentale Skulpturen, des hl. Stanislaus Kostka (rechts) und des hl. Stanislaus Bischofs (links). Zwei monumentale, das Querschiff abschließende Altäre, haben den nach einem Entwurf von Andrea Pozzo errichteten Altar des hl. Aloisius Gonzaga aus der römischen Kirche des hl. Ignatius zum Vorbild.

In den niedrigeren, kreuzgewölbten Seitenschiffen befinden sich 10 kleinere Altäre. Im östlichen Seitenschiff steht in einem der Altare eine gotische Figur des Gegeißelten Jesus aus 1430, hierher von der ehemaligen Kollegiatkirche der hl. Maria Magdalena gebracht.

Die Orgel wurden 1876 vom berühmten Friedrich Ladegast von Weissenfelds errichtet. Die größten der 2579 Pfeifen sind 6 m lang. In diesem Gotteshaus finden oft Orgelkonzerte statt. In der Kapelle an der Verlängerung des westlichen Schiffes befindet sich eine Kopie (aus 1952) der Ikone der Muttergottes von der immerwährenden Hilfe, gekrönt 1961 mit päpstlichen Kronen. Das war die erste nach dem 2. Weltkrieg erfolgte Krönung eines Marienbildes in Polen. Daneben befindet sich die Kapelle der Ewigen Anbetung.

Unter der Kirche befinden sich riesige Kellerräume, in denen in der Zwischenkriegszeit Weinfässer gelagert wurden.

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