Das erzbischöfliche Palais

Ein Bischofshof bestand bei der Kathedrale sicher seit ihrem Entstehen. Die älteste schriftliche Erwähnung aus dem Jahre 1404 bezieht sich auf das durch Bischof Wojciech Jastrzębiec erbaute Gebäude. Der Sitz der Bischöfe - mehrmals zerstört während der Kriege und Überschwemmungen - änderte im Laufe der Jahrhunderte seine architektonischen Formen. Heute ist es ein Dreiflügelgebäude, mit unterschiedlicher Architektur. Die Erzbischofsresidenz befindet sich im spätklassizistischen Westflügel, der sein jetziges Aussehen dem gründlichen Umbau 1853-54, nach einem Entwurf von Juliusz Salkowski, modifiziert durch Karl Heinrich Schinkel, verdankt. Der Eingang zum Gebäude führt durch einen Balkonportikus, in dem erneut ionische Säulen aus 1829 verwendet wurden. Unter dem Portikus stehen zwei Marmorskulpturen der hl. Petrus und Paulus, geschaffen 1864-65 von Oskar Sosnkowski in Rom; bis 1945 standen sie in der Kathedrale an den Seiten des Hochaltars. Im Nordflügel - erbaut auf Mauerresten aus dem 15. und 16. Jh. - befindet sich ein klassizistisches Tor, mit einem großen Portikus aus dem Ende des 18. Jahrhunderts. In diesem Flügel hat u.a. das Geistliche Metropolitangericht seinen Sitz. Der kurze Ostflügel entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Auf der Grünfläche vor dem Palais steht eine spätgotische Figur des hl. Johannes Nepomuk aus ca. 1730, hierher gebracht 1957 von Kobylepole. An der westlichen Seite der Grünanlage steht das Gebäude der Metropolitankurie. Dieses 1834 nach einem Entwurf von Baumeister Traeger errichtete Gebäude wurde 1870 und 1920 (nach Plänen von Marian Andrzejewski) teilweise umgebaut. Parallel, ein bisschen westlich, erhebt sich das barock-klassizistische Gebäude des ehemaligen Dompfarrhauses, erbaut auf älteren Fundamenten und später umgebaut, wahrscheinlich von Karl Heinrich Schinkel. Über dem Eingang an der westlichen Seite wurde eine Jan-Kochanowski-Büste angebracht, auf der Grünfläche daneben steht ein Denkmal des Dichters. In die nördliche Wand wurden 1976 zwei steinerne Platten aus 1598 und 1715 mit Inskriptionen zur Geschichte des Pfarrhauses eingemauert.

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