Kirche des Allerheiligsten Bluts Christi

Beschreibung

Einst stand hier ein Haus, in dessen Kellern angeblich 1399 Hostien geschändet worden sein sollen (Legende über das Wunder der Drei Hostien). Im 17. Jahrhundert bauten die beschuhten Karmeliter dieses Haus in eine zweistöckige Kirche um, wobei die gotischen Außenmauern und der Keller mit Brunnen genutzt wurden. Die  heutige Gestalt der Kirche entstand Anfang des 20. Jahrhunderts. Auf der Fassade wurden Reste der gotischen Mauern freigelegt, und über dem neobarocken Portal von 1906 wurde ein spätgotisches Relief der Muttergottes mit dem Kinde von der Wende des 15./16. Jahrhunderts angebracht, das von dem damals abgerissenen Haus Altmarkt Nr. 100 hierher verbracht wurde.

Die Kirche ist einschiffig und mit einem Kreuzgewölbe gedeckt; die Ausstattung ist einheitlich spätbarock. Unter den Altären, die auf 1733 datiert wurden, verdient der Hauptaltar mit (verschiebbaren) Bildern des Christus als Schmerzensmann und des Barmherzigen Christus sowie einer reich geschnitzten Bekrönung (Gottvater inmitten der Engel ) Aufmerksamkeit. Außerdem erwähnenswert eine Reihe von Bildern aus dem 18. Jahrhundert, u.a. die Verkündigung und der Hl. Erzengel Michael sowie die Bilder in den Seitenaltären. Besonders zu erwähnen ist eine spätgotische Skulptur der Beweinung Christi von Anfang des 16. Jahrhunderts. Im Westjoch eine Orgelempore mit einer durchbrochenen Balustrade des 18. Jahrhunderts und einer klassizistischen Orgel aus dem 19. jahrhundert. Das Gewölbe des Schiffs schmückt eine Polychromie des Franziskaners Adam Szwach von 1735 (Geschichte der wundertätigen Hostien, Wunder im Zusammenhang mit der Eucharistie sowie Heiligensilhouetten).

Die Kapelle im Kellergeschoß wurde 1914-16 nach einem Entwurf von Marian Andrzejewski umgebaut. Über dem Brunnen, in dem nach der Legende die profanierten Hostien versenkt werden sollten, ein Confessio mit Schnitzereien der Heiligen Adalbert, des Hl. Bischofs Stanisław, Kazimierz und Stanisław Kostka. Das aus dem Brunnen geschöpfte Wasser gilt als wundertätig und hilfreich bei der Heilung von Augenleiden.

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